Bernhard Brugger war vor einigen Jahren mein Student auf der Jazz-Abteilung des Kärntner Landeskonservatoriums in Klagenfurt (Österreich), und zwar einer der Besseren, und es freut mich zu sehen, dass er und seine Band diese CD aufgenommen haben. Es ist ein tolles Quartett, in dem Berni und der Gitarrist Luis Zösch im Vordergrund stehen: beide haben die Stücke komponiert und spielen auch die meisten Solos.

Die Musik kann als moderner Mainstream bezeichnet werden und ist sehr melodie- und rhythmusbetont, genau nach meinem Geschmack. Ein weiteres positives Merkmal ist, dass sie sehr abwechslungsreich ist. Es wird von Stück zu Stück eine neue Atmosphäre und ein neuer Rhythmus geschaffen (Swing, Rock, Latin, Ballade usw.), sodass die Band nie an einem Groove hängen bleibt, was bei anderen Aufnahmen leider oft der Fall ist.

Bernis Trompetensound, Tonumfang und Technik sind beeindruckend. Seine Tonfolgen und Phrasierung sind dort, wo sie hingehören. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Flügelhorn oder die Trompete mit Dämpfer öfters zum Einsatz hätte kommen sollen, um den Sound der Band noch mehr zu variieren. Alles in allem ist das ein schönes Album, und ich werde es mir noch oft anhören.    

Lee Harper, Salzburg (Austria)   

 Just So Stories  

Neues Album: Anfang Dezember hat die Pustertaler Jazzformation auf „yvp music“, einem renommierten Label für europäischen Jazz, ihr Album veröffentlicht.

Die Band schreibt im Booklet, dass Musik oft eine spontane Antwort auf das Leben ist, dass sich darin Erfahrungen des Komponisten in Form von intuitiven Einfällen äußern. Wenn das so ist, dann muss „Just so stories“ das Produkt eines völlig sorgenlosen, gelassenen und beschwingten Berni Brugger, Luis Zöschg, Hannes Mayr und Peter Paul Hofmann gewesen sein. Denn der leichtfüßige Jazz der vier Südtiroler tänzelt so verspielt dahin, wie Kinder nach dem Geschenke-Auspacken an Heilig Abend und eignet sich bestens dazu, um zwischen Verwandtschaftsbesuchen und Weihnachtsessen etwas zu entspannen. Der eingängige, moderne Jazz von „Squartet“ ist gekennzeichnet durch genaues Zusammenspiel, durch das Weiterspinnen musikalischer Themen zu immer Neuem, das keinen Stillstand, nur Bewegung zulässt, durch die fantasievolle Interaktion von Trompete und Gitarre in der Melodieführung und, nicht zuletzt, durch das hohe musikalische Können der vier Musiker.

Aus ff 51-52 vom 18. Dezember 2008

Just So Stories

Es lebe der Jazz! Oder besser, es lebe das was Jazz heute sein könnte, sollte und darf. In diesem Sinn ist das erste Album der Gruppe „Squartet“ keine Weltklasse-CD, aber ein schönes Werk das von Kreativität, Wohlklang und feiner Improvisation lebt. „Squartet“, das ist ein Südtiroler Jazz-Quartett das seit einigen Jahren in Südtirol und den umgrenzenden Regionen unterwegs ist und durch einen angenehmen Mix aus Klassikern und Eigenkompositionen aufgefallen ist. Auf der CD „Just So Stories“ bieten Berni Brugger (Trompete, Flügelhorn), Luis Zöschg (Gitarre), Hannes Mayr (Kontrabass) und Peter Paul Hoffmann (Schlagzeug) fein gefaserte Jazznummern, die sich einerseits am Jazz-Standard orientieren und dann auch wieder ausbrechen. Ganz speziell ist es das Flügelhorn von Brugger. Gleichzeitig bleibt es ein ruhiges Album das auch im Bereich Jazz-Lounge oder Ambient-Jazz angesiedelt werden darf. Oder anders gesagt ... Es sind musikalische Geschichten, die erzählen oder auch die Freiheit zum Denken und Träumen lassen. Erschienen bei yvp-Music in Deutschland. Erhältlich im Südtiroler Fachhandel und bei der Gruppe selbst. Schade ist eigentlich nur, dass es in Rom bereits eine Band mit dem selben Namen gibt, wenn auch nicht ganz eine so jazzige.

CD-Vorstellung der MCC-Redaktion (Text: Klemens Riegler)